Weinbergschnecke
Helix pomatia

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Weinbergschnecke kriecht einen dünnen Stengel hoch.
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Weinbergschnecke, im Französischen «Escargot de Bourgogne» – Burgunderschnecke. Trotz ihres Namens ist diese Schnecke auch in der Schweiz und außerhalb von Weinbergen sehr verbreitet. Sie  ist wärmeliebend und daher im geschlossenen Hochwald seltener. Die höchste Dichte wird im lichten Gebüsch oder in warmen Hochstaudenfluren mit hoher Luftfeuchtigkeit erreicht. Die meisten Menschen haben schon einmal eine gesehen. Entweder im Garten... oder im Teller.

Diese Schnecke ist aufgrund ihrer Größe leicht zu erkennen: Sie ist die größte einheimische Art in der Schweiz. Sie ernährt sich von krautigen Pflanzen und bevorzugt dabei die grünen und frischen Teile. Zwischen Mai und August graben die ausgewachsenen Tiere geduldig ein Loch in die feuchte Erde, in das sie 40 bis 80 Eier legen.

Verbreitung

Zürich: zerstreut; nicht selten.

Erkennungsmerkmale

Großes kugelförmiges Gehäuse, dick und hart; 4,5 bis 6 Windungen; cremeweiß, gräulich oder leicht braun, manchmal mit braunen oder roten Längsbändern; markante und unregelmäßige Rillen; große Gehäuseöffnung mit üblicherweise dickem weißem Rand (Peristom).

Gehört zu
Masse

Höhe des Gehäuses: 30 bis 50 mm
Durchmesser des Gehäuses: 32 bis 50 mm

Ähnliche Arten

Die aus der Türkei stammende Gestreifte Weinbergschnecke, Helix lucorum, wurde in Frankreich eingeführt und wird oft mit ihrer Cousine, der Weinbergschnecke, verwechselt. Ihr Gehäuse ist ebenfalls groß und braun mit einer oder mehreren weißen Spirallinien, manchmal mit braunen Querstreifen. In der Schweiz kommt die Gestreifte Weinbergschnecke bis jetzt nur in Genf vor.

Gefährdungsgrad

Nicht gefährdet.

Nicht selten, aber unter Naturschutz. Die für den Verzehr vermarkteten Exemplare stammen aus Zuchten.

Aktivitätszeit

Von Frühling bis Herbst bei Temperaturen zwischen ca. 8°C und 25°C.

Nacht- und dämmerungsaktiv, manchmal tagsüber bei feuchter Witterung. Ruht während Trockenzeiten im Sommer im Boden oder hoch oben an einem Baumstamm oder Stein, geschützt in ihrem Gehäuse. Gräbt sich während zur Überwinterung in der Erde ein und verschließt ihr Gehäuse mit einem weißen Pfropfen aus Schleim und Kalk.

Lebensraum

Sehr unterschiedlich, sowohl offen als auch geschlossen, bevorzugt warm und feucht, auf kalkreichem Untergrund: Lichte Laubwälder, Waldrand, Unterholz, Hecken, Lichtungen, Gärten, Wiesen, Weinberge, Ruderalflächen oder Feuchtgebiete.

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Gefahren
  • Veränderungen der natürlichen Lebensräume: Wie alle Schnecken orientiert sich die Weinbergschnecke mithilfe ihres Geruchs- und Geschmackssinns, um an ihre bevorzugte Nahrung zu gelangen. Mit ihrem gut entwickelten Nervensystem reagiert sie empfindlich auf Veränderungen in ihrer Umgebung. "Zu saubere" Lebensräume wie geordnete Gärten, Steingärten oder eintönige Rasenflächen ohne feuchte Verstecke sind für sie ungünstig.
  • Pestizide: Der Einsatz von Schneckenkörnern und anderen synthetischen Pestiziden in Gärten, Kulturen oder Weinbergen ist für das langfristige Überleben der Schnecken schädlich. 
     
Fördermaßnahmen

Die Weinbergschnecke wird in der Regel fünf bis 10 Jahre, selten sogar 30 Jahre alt. Weinbergschnecken fressen gerne Kräuter, Mauerlattich oder Wildpflanzen. Da sie sich jedoch überwiegend von toten, verwelkten Pflanzen ernähren, richten sie im Garten selten Schäden an. Im Gegenteil, Weinbergschnecken fressen auch die Eier von anderen Schneckenarten und regulieren somit den Schneckenbestand im Garten. Zusätzlich spielen Weinbergschnecken eine wichtige ökologische Rolle beim Abbau von Biomasse.

Um der Weinbergschnecke ein schönes Leben in Ihrem Garten zu ermöglichen, richten Sie wilde, feuchte Ecken ein, lassen Sie auch „Unkraut“ und Wildkräuter stehen bzw. verwelken und verzichten Sie auf Schneckenkörner.

Schneckenzäune statt Schneckenkörner

Wenn Sie die Zahl von Nacktschnecken (z.B. die Rote Wegschnecke oder die Ackerschnecke) im Gemüsebeet reduzieren möchten, gibt es Alternativen zu Schneckenkörner:

  • Gießen Sie die Pflanzen ganz lokal, um die für Schnecken wichtigen feuchten Flächen in der Nähe der zu schützenden Pflanzen zu minimieren.
  • Stellen Sie Schneckenzäune auf.
  • Setzen Sie eine große Vielfalt an verschiedenen, kräftigen Jungpflanzen und platzieren Sie anfällige Pflanzen nicht direkt neben einer Hecke oder an einem feuchten Standort.
  • Schaffen Sie Nistplätze und Versteckmöglichkeiten für die natürlichen Feinde der Schnecken (z.B. Singdrosseln, Igel, Blindschleichen, Spitzmäuse etc.).
An feuchten Orten oder bei Regenwetter kann man die großen, aber langsamen Gehäuseschnecken toll beobachten.

Beobachtungstipps

Die Schnecke beobachten

Bei Regenwetter verspricht eine Schneckensuche den größten Erfolg. Die Weinbergschnecke kommt in lichten Wäldern, Gebüschen und Hecken vor. Im Siedlungsraum findet man die große Schnecke an feuchten Orten in Gärten, Straßenböschungen oder an Bachufern, wo sie vor dem Austrocknen geschützt ist. Nachts oder in der Morgendämmerung begibt sie sich auf Nahrungssuche, bei Regenwetter kann man sie auch tagsüber antreffen.

Leere Gehäuse entdecken

Durch ihre Größe sind leere Gehäuse auf der Erde oder auf Felsen gut sichtbar.

Gehäuse der Zonierten Weinbergschnecke.
Weinbergschnecke auf einem Baum.

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