Hermelin
Mustela erminea

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Zwei Hermelin beschnuppern sich
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Biologie

Lebt einzelgängerisch und territorial. Paarungszeit April – Juli, anschließend Keimruhe, Geburt der Jungen erst im kommenden Frühling. Wurfgröße 3 – 4 Junge, bis zu 12 in günstigen Jahren. Nahrung besteht größtenteils aus Wühlmäusen, auch aus anderen Nagern, Vögeln, Amphibien und Wirbellosen. Populationsdichte schwankt mit Beuteangebot. Bewegt sich springend auf dem Boden vorwärts, oft auch in den Gangsystemen der Wühlmäuse. Stellt sich gerne auf die Hinterpfoten, um die Gegend auszukundschaften. Natürliche Feinde sind Fuchs, Katze, Greifvögel und Eulen. In höheren Lagen kommt das Mauswiesel ( Mustela nivalis ) vor. Dieses ist kleiner und hat nur vereinzelte schwarze Schwanzhaare an der Schwanzspitze.

Verbreitung

Zürich: Punktuelle Beobachtungen Allmend, Üetliberghang, Hönggerberg, Käferberg, Hottingen. Vermutlich am Siedlungsrand weit verbreitet. 

Erkennungsmerkmale

Lang gestreckter Körper, kurze Füße, schwarzes Schwanzende. Fell rotbraun auf dem Rücken, Bauchseite weiß bis gelb. Im Winter weißes Fell, Schwanzspitze bleibt schwarz.

Gehört zu
Masse

Kopf-Rumpf-Länge 21 – 37 cm,
Schwanz 7 – 13 cm.

Ähnliche Arten

Mauswiesel (Mustela nivalis): Das Mauswiesel ist deutlich kleiner als das Hermelin. Gut unterscheidbar sind die beiden Arten auch anhand der Schwanzspitze, die beim Hermelin stets schwarz, beim Mauswiesel braun und nie schwarz ist.

Gefährdungsgrad

Nicht gefährdet

Aktivitätszeit

Ganzjährig aktiv, tag- und nachtaktiv.

Lebensraum

Bevorzugt Wiesen und Gebüsche, selten im Wald.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Mensch & Tier

Gefahren
  • Verkehr: Das Straßennetz ist in Mitteleuropa oft sehr dicht. Wie vielen anderen Wildtierarten wird der Autoverkehr auch dem Hermelin dementsprechend häufig zum Verhängnis.
  • Verlust von Lebensraum infolge Zersiedelung, Zerstückelung und intensiver, großflächiger Landwirtschaft.
  • Fressfeinde sind Füchse, Mäusebussarde, Eulen, Raben, Möwen.
Fördermaßnahmen
Vielfältige und gut vernetzte Lebensräume

Hermeline sind auf vielfältige, gut strukturierte und vernetzte Lebensräume angewiesen. Dichte Kraut- oder Strauchschichten, gestufte Waldränder, Baumgruppen, Obstgärten, Hecken, Trockensteinmauern, Steinhaufen, hohles Baumtotholz oder Asthaufen bieten ihnen gute Deckung, reiche Jagdgebiete und sichere Aufzuchtplätze für ihre Jungen. Helfen Sie mit, Gärten oder Ihre Wohnumgebung mit derartigen Strukturen zu gestalten und bestehende Gebiete zu fördern oder zu schützen. 

Spezialist für Wühlmäuse

Die Schermaus (Arvicola terrestris) ist die Lieblingsbeute der Hermeline. Das macht die kleinen Raubtiere zu wertvollen Nützlingen für die Landwirtschaft, denn Wühlmäuse können in Kulturen stellenweise große Schäden anrichten.

Beobachtungstipps

Immer hungrig

Am besten suchen Sie für Wieselbeobachtungen Obstbaumwiesen, Wiesen und Waldrandgebiete am Rande der Stadt auf. Da Hermeline einen hohen Energiebedarf haben, sind sie sowohl tagsüber als auch nachts aktiv. Im Winter wechseln die Hermeline die Fellfarbe von braun zu weiß. In milden Wintern kann das Fell allerdings teilweise braun bleiben. Im Schnee kann man nach den Spuren der flinken Jäger Ausschau halten. 

Hecke entlang einer Wiese
Hecken sind wichtige Verbindungselemente im Lebensraum von Hermelinen.
Steinhaufen vor einer Heckenstruktur
In Steinhaufen finden Hermeline gute Verstecke für die Aufzucht ihrer Jungen.
Spuren

Hermelintrittsiegel zeigen im Vorder- und Hinterfuß fünf Zehen. Mittel- und Ringfinger als auch die Zeige- und Ringfinger liegen jeweils fast auf einer Höhe, die Daumen sitzen weiter unten. Die eher kurzen Krallen drücken sich meist als kleine Punkte ab. Das Hermelin hat behaarte Füße. Die Männchen sind teilweise deutlich größer als die Weibchen. Die Trittsiegel von Hermelinen und Mauswieseln lassen sich nur schwer unterscheiden, vor allem weil es einen Größenüberlappungsbereich zwischen großen männlichen Mauswieseln und kleinen weiblichen Hermelinen gibt. Im Schnee hilft die Spurbreite zur Differenzierung (hier im Foto ca. 7,5cm).

Hermelin in der Gangart Zweisprung.
Hermelin linker Vorderfuß.

Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst.

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Karte

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