Bild © Carlo Monigatti / wildenachbarn.ch BiologieMensch & TierTippsGalerieKarte Biologie Lebt einzelgängerisch und territorial. Paarungszeit April – Juli, anschließend Keimruhe, Geburt der Jungen erst im kommenden Frühling. Wurfgröße 3 – 4 Junge, bis zu 12 in günstigen Jahren. Nahrung besteht größtenteils aus Wühlmäusen, auch aus anderen Nagern, Vögeln, Amphibien und Wirbellosen. Populationsdichte schwankt mit Beuteangebot. Bewegt sich springend auf dem Boden vorwärts, oft auch in den Gangsystemen der Wühlmäuse. Stellt sich gerne auf die Hinterpfoten, um die Gegend auszukundschaften. Natürliche Feinde sind Fuchs, Katze, Greifvögel und Eulen. In höheren Lagen kommt das Mauswiesel ( Mustela nivalis ) vor. Dieses ist kleiner und hat nur vereinzelte schwarze Schwanzhaare an der Schwanzspitze. Verbreitung Zürich: Punktuelle Beobachtungen Allmend, Üetliberghang, Hönggerberg, Käferberg, Hottingen. Vermutlich am Siedlungsrand weit verbreitet. Erkennungsmerkmale Lang gestreckter Körper, kurze Füße, schwarzes Schwanzende. Fell rotbraun auf dem Rücken, Bauchseite weiß bis gelb. Im Winter weißes Fell, Schwanzspitze bleibt schwarz. Gehört zu Wiesel Masse Kopf-Rumpf-Länge 21 – 37 cm, Schwanz 7 – 13 cm. Ähnliche Arten Mauswiesel (Mustela nivalis): Das Mauswiesel ist deutlich kleiner als das Hermelin. Gut unterscheidbar sind die beiden Arten auch anhand der Schwanzspitze, die beim Hermelin stets schwarz, beim Mauswiesel braun und nie schwarz ist. Gefährdungsgrad Nicht gefährdet Aktivitätszeit Ganzjährig aktiv, tag- und nachtaktiv. Lebensraum Bevorzugt Wiesen und Gebüsche, selten im Wald. Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen. Mensch & Tier Gefahren Verkehr: Das Straßennetz ist in Mitteleuropa oft sehr dicht. Wie vielen anderen Wildtierarten wird der Autoverkehr auch dem Hermelin dementsprechend häufig zum Verhängnis. Verlust von Lebensraum infolge Zersiedelung, Zerstückelung und intensiver, großflächiger Landwirtschaft. Fressfeinde sind Füchse, Mäusebussarde, Eulen, Raben, Möwen. Fördermaßnahmen Vielfältige und gut vernetzte Lebensräume Hermeline sind auf vielfältige, gut strukturierte und vernetzte Lebensräume angewiesen. Dichte Kraut- oder Strauchschichten, gestufte Waldränder, Baumgruppen, Obstgärten, Hecken, Trockensteinmauern, Steinhaufen, hohles Baumtotholz oder Asthaufen bieten ihnen gute Deckung, reiche Jagdgebiete und sichere Aufzuchtplätze für ihre Jungen. Helfen Sie mit, Gärten oder Ihre Wohnumgebung mit derartigen Strukturen zu gestalten und bestehende Gebiete zu fördern oder zu schützen. Spezialist für Wühlmäuse Die Schermaus (Arvicola terrestris) ist die Lieblingsbeute der Hermeline. Das macht die kleinen Raubtiere zu wertvollen Nützlingen für die Landwirtschaft, denn Wühlmäuse können in Kulturen stellenweise große Schäden anrichten. Beobachtungstipps Immer hungrig Am besten suchen Sie für Wieselbeobachtungen Obstbaumwiesen, Wiesen und Waldrandgebiete am Rande der Stadt auf. Da Hermeline einen hohen Energiebedarf haben, sind sie sowohl tagsüber als auch nachts aktiv. Im Winter wechseln die Hermeline die Fellfarbe von braun zu weiß. In milden Wintern kann das Fell allerdings teilweise braun bleiben. Im Schnee kann man nach den Spuren der flinken Jäger Ausschau halten. © Adrian Dietrich / swild.ch Hecken sind wichtige Verbindungselemente im Lebensraum von Hermelinen. © Kathi Märki / swild.ch In Steinhaufen finden Hermeline gute Verstecke für die Aufzucht ihrer Jungen. Spuren Hermelintrittsiegel zeigen im Vorder- und Hinterfuß fünf Zehen. Mittel- und Ringfinger als auch die Zeige- und Ringfinger liegen jeweils fast auf einer Höhe, die Daumen sitzen weiter unten. Die eher kurzen Krallen drücken sich meist als kleine Punkte ab. Das Hermelin hat behaarte Füße. Die Männchen sind teilweise deutlich größer als die Weibchen. Die Trittsiegel von Hermelinen und Mauswieseln lassen sich nur schwer unterscheiden, vor allem weil es einen Größenüberlappungsbereich zwischen großen männlichen Mauswieseln und kleinen weiblichen Hermelinen gibt. Im Schnee hilft die Spurbreite zur Differenzierung (hier im Foto ca. 7,5cm). © Andreas Wenger Hermelin in der Gangart Zweisprung. © Stefanie Argow Hermelin linker Vorderfuß. Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst.