Turmfalke

Biologie

Turmfalken gehören zu den häufigsten Greifvögeln Mitteleuropas. Im Rüttelflug sind sie meist über Wiesen oder Feldern auf der Nahrungssuche. Wühl- und Spitzmäuse, aber auch Maulwürfe, Insekten, Reptilien und Kleinvögel werden von ihnen erbeutet. Turmfalken sind monogam und ihrem Nistplatz sehr treu. Revierfremde Turmfalken werden vertrieben. Sie bauen keine eigenen Nester und brüten gerne in Nischen oder Halbhöhlen in Bäumen, Felsen oder auch an Gebäuden. Auch Nester anderer Arten (vor allem Krähenvögel) und Nisthilfen werden gerne genutzt. Typisch ist 1 Brut/Jahr. Während das Männchen jagt, füttert das Weibchen die Küken. Die flüggen Jungvögel werden noch 4 Wochen von den Elternvögeln versorgt, bis sie selbstständig sind. Nachgewiesenes Höchstalter: 23 Jahre

Lebensraum

Offene und halboffene Kulturlandschaft sowie Siedlungen

Verbreitung

Zürich: V.a. in Kirchtürmen (ref. Kirche Fluntern), auch in Hochkaminen und weiteren Gebäuden (Swissmill, Werdhölzli, Zehntenhausplatz). Brutbestadn 17 Paare (Ende 2010er-Jahre).

Gefahren
  • Pestizide: Schädlingsbekämpfungsmittel (DDT u.a.) verringern im hohen Maße das Reproduktionsvermögen und die Überlebensrate von Turmfalken. Die Auslegung von Giftködern führt zu Bestandseinbrüchen bei vielen Greifvogelarten.
  • Nahrungsmangel: Durch die Umwandlung von Grünflächen in Ackerland und Intensivierung der Landwirtschaft, sowie übermäßige Beweidung, nimmt das Nahrungsangebot für Turmfalken ab. Vor allem Einbrüche der Feldmausbestände führen zum Rückgang des Greifvogels.
  • Nistplatzmangel: Durch Rodungen von Feldgehölzen und Altholzbeständen mit schon vorhandenen Nestern kommt es häufig zur Nistplatzkonkurrenzen.
Mensch & Tier
Konflikte
Verschmutzungen

Brüten Turmfalken in Nischen an Gebäuden, kommt es häufig zur Verunreinigung der Fassaden durch den Kot der Jungvögel. Nisthilfen können hierbei Abhilfe schaffen.

Fördermaßnahmen
Der Jäger am Weinberg

Turmfalken haben eine Vorliebe für Feld- und Wühlmäuse. Durch das gezielte Aufstellen von Ansitzwarten auf Weinbergen oder Gärten, regulieren anwesende Turmfalken auf natürlichen Weg die Mäusepopulation und sorgen so für die Verringerung von Ertragseinbußen.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Bei der Nahrungssuche

Durch ihren ausgeprägten Rüttelflug fallen Turmfalken am Himmel sofort auf. Vor allem im Frühjahr und Sommer auf Suchflügen. Im Winter häufig auf Ansitzen zu beobachten, da diese energetisch günstiger sind. Am Brutplatz ist er häufig durch seine sich wiederholenden wri-ii Rufe eher zu hören als zu sehen.

Mehr Informationen
Stadtfauna
Autor
Stefan Ineichen, Max Ruckstuhl, Bernhard Klausnitzer
Verlag
Haupt
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt des Turmfalken mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Steinkauz

Biologie

Der Steinkauz gehört zu den kleinsten Eulen Mitteleuropas. Sein Nahrungsspektrum ist sehr vielseitig. Insekten, Reptilien, Amphibien, aber auch Vögel und kleinere Säugetiere werden erbeutet. Der Name Steinkauz hat nur wenig mit seinen Brutvorlieben gemein. Die monogamen Eulen bevorzugen Höhlen in Eichen, Weiden, Obstbäumen und Kopfbäumen, in der Regel aber sehr bodennah. Auch Nisthilfen werden gerne von Steinkäuzen angenommen. Die Brutplätze werden nicht ausgepolstert. Typisch ist 1 Brut/Jahr, in seltenen Fällen auch 2 Bruten. Das Weibchen wird während des Brütens vom Männchen versorgt, jagt aber bei unzureichender Versorgung auch selbst. Die flüggen Jungvögel bleiben noch etwa 2-3 Monate im Revier der Elternvögel, bevor sie endgültig abwandern.

Lebenserwartung: 15-18 Jahre.

Lebensraum

Kulturland, Obstgärten

Gefahren
  • Landschaftliche Veränderungen: Intensivierung der Landwirtschaft, Verlust von Streuobstbeständen, Aufgabe von extensiv genutzten Weiden und Wiesen führen meist zum Lebensraumverlust und damit auch Verlust von Brutplätzen. Es entwickeln sich mitunter nur noch lokal vorkommende Restpopulationen.
  • Gebäudesanierungen: Durch Modernisierungsvorhaben und Neubauten in Randlagen fallen vielerorts die Tageseinstände des Steinkauzes weg.
  • Verkehrsopfer: Durch den zunehmenden Straßen- und Bahnverkehr kommt es häufig zu Kollisionen von Steinkäuzen mit Autos.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen
Der Steinkauz im Mittelalter

Steinkäuze sind bei Spechten nicht sehr beliebt und rufen Flugattacken und starke Lautäußerungen hervor. Dadurch wurden sie in Österreich lange Zeit für die Jagd auf Singvögel eingesetzt. Sein Ruf kuwitt, den der Steinkauz oft in der Dämmerung vorträgt, wurde von Menschen als Lockruf komm mit ausgelegt. Es wurde angenommen, dass Steinkäuze damit die Angehörigen ins Reich der Toten locken wollten, was ihm den Namen „Totenvogel“ einbrachte.

Verstecke und Nahrung

Steinkäuze bieten hüpfend am Boden auf der Suche nach Regenwürmern ein Naturschauspiel der besonderen Art. Wichtig für sie sind kurzrasige Streuobstwiesen und Weiden, sowie Mahdwiesen. Auch Weingärten mit Wiesen zwischen den Weinzeilen bieten gute Lebenrsäume. Ansitzwarten und Tageseinstände in Scheunen und Bäumen kommen dem Steinkauz sehr entgegen.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Im Schein der Lampe

Die Beobachtung der dämmerungs- und nachtaktiven Eule ist etwas schwieriger. Mitunter lässt er sich in der Nähe von Gehöften beobachten, wenn er die vom künstlichen Licht angelockten Insekten jagt. Während der Brutzeit ist er auch tagsüber unterwegs, um ausreichend Futter für die Jungen und das Weibchen zu erbeuten.

Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt des Steinkauzes mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Rauchschwalbe

Biologie

Rauchschwalben sind Kulturfolger. Die Vorliebe für Rauchschwalben für den Ausflug aus Gebäuden durch den Rauchfang brachten ihr ihren Namen ein. Ihre Nahrung (fliegende Insekten, Spinnen u.a.) erbeuten sie fast ausschließlich in der Luft. Bei Schlechtwetterphasen folgen sie den Insekten in eine niedrigere Flughöhe. Rauchschwalben sind keine ausgesprochenen Koloniebrüter, brüten aber gerne in Gemeinschaft mit etwas Abstand zwischen den Nestern. Saisonale Brut mit einem oder mehreren Partnern. Schon vorhandene Nester werden bevorzugt genutzt, aber auch Kunstnester werden gerne angenommen. Die selbstgebauten Nester bestehen aus mehreren Hundert bis Tausend Lehmkugeln, die mit Speichel verklebt werden. Den Lehm sammeln Rauchschwalben an kleinen Wasserstellen.

Wenig zugige Wände und Balken in landwirtschaftlichen Gebäuden, Lagerräumen oder verlassenen Gebäuden sind bevorzugte Brutplätze der Rauchschwalbe. Typisch sind 1 - 3 Bruten/Jahr. Die Brutdauer und Nestlingszeit verlängert sich bei Schlechtwetterphasen und Nahrungsknappheit, Jungvögel fallen dabei in eine Kältestarre (Torpor).

Ihre Lebenserwartung liegt zwischen 12 - 16 Jahren.

Lebensraum

In offener Kulturlandschaft. Brütet im Innern von Scheunen, Ställen; auch in Bootshäusern.

Verbreitung

Zürich: In Kuh- und Pferdeställen in Unter-Affoltern, Reckenholz, Waidhof, Hönggerberg, Probstei Schwamendingen, Chlösterli, Adlisberg, Tobelhof, Burghölzli, Epi-Klinik, Friesenberg, Wollishofen. Insgesamt schätzungsweise rund zwei Dutzend Brutpaare. 

Gefahren
  • Modernisierung landwirtschaftlicher Strukturen: Die Intensivierung der Landwirtschaft und der Wegfall traditioneller Vieh- und Milchbetriebe führen zu Nistplatz- und Nahrungsmangel. Auf das Verschwinden des typischen Dorfcharakters in ländlichen Gegenden folgen ebenfalls Bestandsrückgänge.

  • Baumaßnahmen: Gebäuderenovierungen, zunehmende Versiegelung der Flächen sowie die illegale Zerstörung von Nestern führen zu einem Mangel an Nistplätzen und Baumaterial für Nester.

  • Pestizideinsatz: Durch den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln sinkt das Nahrungsangebot für Rauchschwalben und dadurch der Bruterfolg.

Mensch & Tier
Konflikte
Platz für Rauchschwalben

Traditionelle landwirtschaftliche Betriebe mit Nutztierhaltung bieten aufgrund der Körperwärme der Tiere optimale Bedingungen für das Aufwachsen des Rauchschwalbennachwuchses in Ställen. Durch den vor allem während der Brutzeit hohen Bedarf an Proteinen, senken sie in den Ställen das Insektenaufkommen.

Nistmaterial und Nisthilfen

Durch die Asphaltierung von Wegen und Plätzen schwindet die Möglichkeit für Rauchschwalben Nistmaterial zu herbeizuschaffen. Durch das Anbieten von kleinen, lehmigen Stellen auf Flachdächern oder im Garten können sich Rauchschwalben ihr Nistmaterial selbst besorgen. Auch Kunstnester und Nistbretter sind eine wertvolle Unterstützung, da hierbei weniger Energie für den Nestbau aufgewendet werden muss. Zudem schaffen sie Abhilfe gegen den Mangel an Nistplätzen.

Fördermaßnahmen
Glücksbringer

Schwalben gelten als Glücksbringer. Brüten Schwalben an oder in einem Haus, so ist dieses vor Blitz und Feuer geschützt. Sie gelten auch als Sommerboten. Im Volksmund wird die Rauchschwalbe gerne als Schornstein- oder Bauernschwalbe bezeichnet.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Im Nest und auf Stromleitungen

Etwas größere Jungvögel können sehr gut im Nest beobachtet werden. Mitunter lassen sich Rauchschwalben auch gut über Gewässern beobachten, wenn sie knapp über der Wasseroberfläche zum Trinken fliegen. Größeren Gruppen von Rauchschwalben kann an ihren Tagesruheplätzen auf Oberleitungen zugeschaut werden.

Mehr Informationen
Stadtfauna
Autor
Stefan Ineichen, Max Ruckstuhl, Bernhard Klausnitzer
Verlag
Haupt
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt der Rauchschwalbe mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Mehlschwalbe

Biologie

Mehlschwalben sind Kulturfolger. Sie ernähren sich von kleinen fliegenden Insekten, aber auch Wasserinsekten. Ihre Nahrung erbeuten sie fast ausschließlich in der Luft, manchmal auch im Rüttelflug oder sitzend auf Bäumen (Blattläuse) und Mauern. Mehlschwalben sind Koloniebrüter, saisonal monogam und nutzen gerne schon vorhandene Nester oder auch Kunstnester. Die selbstgebauten Nester bestehen aus mehreren Hundert bis Tausend Lehmkugeln, die mit Speichel verklebt werden. Den Lehm sammeln Mehlschwalben an kleinen Wasserstellen. Außenwände von Gebäuden mit rauer Oberfläche mit Überdachung sind bevorzugte Brutplätze der Mehlschwalbe. Typisch sind 1-2 Bruten/Jahr. Die Brutdauer und Nestlingszeit verlängert sich bei Schlechtwetterphasen und Nahrungsknappheit, Jungvögel fallen dabei in eine Kältestarre (Torpor).

Die Lebenserwartung liegt bei maximal 15 Jahren.

Lebensraum

Im Siedlungsbereich. Brütet an der Außenseite von Gebäuden.

Verbreitung

Zürich: Mehrere Kolonien in Höngg, Affoltern, Mehlschwalbenhotel auf dem Waidhof, Leimbach, kleine Kolonie an der Frohburgstrasse oberhalb des Irchelparks. Jährlich gegen 100 Brutpaare. 

Gefahren
  • Baumaßnahmen: Gebäuderenovierungen, zunehmende Versiegelung der Flächen sowie die illegale Zerstörung von Nestern führen zu einem Mangel an Nistplätzen und Baumaterial für Nester.
  • Nahrungsknappheit: Durch Intensivierung der Landwirtschaft, Drainagen und Trockenlegungen sinkt das Angebot an Insekten. Der Einsatz von Bioziden führt ebenfalls zu Nahrungsmangel.
Mensch & Tier
Konflikte
Verschmutzungen

Die Jungvögel der Mehlschwalben verursachen oft Verunreinigungen an Hauswänden. Durch die Anbringung einfacher Kotbretter mit etwas Abstand unterhalb der Nester können die Verschmutzungen unter den Nestern minimiert werden.

Nistmaterial und Nisthilfen

Durch die Asphaltierung von Wegen und Plätzen schwindet die Möglichkeit für Mehlschwalben Nistmaterial herbeizuschaffen. Durch das Anbieten von kleinen, lehmigen Stellen auf Flachdächern oder im Garten können sich Mehlschwalben ihr Nistmaterial selbst besorgen. Auch Kunstnester sind eine wertvolle Unterstützung, da hierbei weniger Energie für den Nestbau aufgewendet werden muss. Zudem schaffen sie Abhilfe gegen den Mangel an Nistplätzen.

Fördermaßnahmen
Glücksbringer

Schwalben gelten als Glücksbringer. Brüten Schwalben an oder in einem Haus, so ist dieses vor Blitz und Feuer geschützt. Sie gelten auch als Sommerboten. Im Volksmund wird die Mehlschwalbe auch gerne als Haus- oder Mauerschwalbe bezeichnet.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
In kleinen Gruppen an Lehmlacken

Während des Nestbaus im April können häufig kleine Gruppen von Mehlschwalben an lehmigen, feuchten Bodenstellen beobachtet werden. Dort sammeln sie Material zum Bau ihrer Nester und formen daraus kleine Kugeln aus Lehm. Im Spätsommer, wenn die Jungvögel flügge sind, können oft größere Gruppen auf Stromleitungen, Hausdächern oder Dachrinnen beobachtet werden.

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Stadtfauna
Autor
Stefan Ineichen, Max Ruckstuhl, Bernhard Klausnitzer
Verlag
Haupt
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Artporträt der Mehlschwalbe mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Dohle

Biologie

Die sehr intelligenten und sozialen Dohlen leben in kleineren Kolonien. Das Nahrungsangebot bestimmt die Größe der Kolonie. Dohlen sind monogam und während der Brutzeit immer gemeinsam zu beobachten. Sie nutzen gerne Baumhöhlen, sowie Nischen und schmale Schächte als Brutplatz. Dohlen bauen ihre Nester aber auch in Fels-, Lehm- oder Erdwänden. Jungvögel werden noch etwa 4 Wochen von den Elternvögeln gefüttert, nachdem sie das Nest verlassen haben. Sie sind Allesfresser. Über den Sommer ernähren sie sich vorwiegend von Insekten und deren Larven, Spinnen und Schnecken. Über die Wintermonate hinweg bilden Keimlinge, Getreidekörner, sowie Obst und mitunter menschliche Abfälle ihre Nahrung. Auch kleinere Wirbeltiere, wie Mäuse, werden gelegentlich gefressen.

Nachgewiesenes Höchstalter: 19 Jahre 11 Monate.

Lebensraum

Parklandschaften, Städte, Ruinen, Felsen, Wälder

Verbreitung

In Zürich lebte die Dohle vor 1997 jahrzehntelang ausschliesslich am Grossmünster, seither auch an anderen Türmen: Predigerkirche, St. Jakob, Kirche Enge und Kirche Altstetten. Die Stadt Zürich betreibt seit vielen Jahren aktive Förderung.

Gefahren
  • Bauliche Maßnahmen: Renovierungen, Abriss oder Neubau und ein Verschluss von Brutnischen können zum Wegfall des Brutplatzes für eine ganze Dohlenkolonie führen.
  • Landwirtschaftliche Veränderungen: Intensivierung der Landwirtschaft, Verlust von Grünflächen und Brachen, die Entfernung von Feldgehölzen und Ackerrainen, sowie Pestizideinsatz haben oft ein verringertes Nahrungsangebot für Dohlen als Folge.
  • Menschliche Störungen: Sportkletterer verursachen vor allem während der Brutzeit Störungen an Brutfelsen. Desweiteren kommt es in stärker besiedelten Räumen immer wieder zu Störungen an Schlafplätzen.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen
Schlechter Ruf für schlaue Dohle

Dohlen galten früher als Überbringer von Pest und Tod. Ihre Vorliebe für Rauchfänge und führte früher zu Rauchentwicklungen in Wohnhäusern. Dabei sind diese kleinen Vertreter der Rabenvögel hochintelligent. Forschungen haben gezeigt, dass Dohlen sogar menschliche Blicke interpretieren können.

Lebensräume attraktiv machen

Wichtig ist es vor allem, den Vögeln die Lebensräume in den Außenbereichen von Siedlungen wieder attraktiver zu machen. Genügend geeignete Brutbäume in der freien Landschaft, die Erhaltung von Grünland und der Schutz vor Verfolgung, können dazu beitragen zu verhindern, dass die Vögel vermehrt in Städte und Ortschaften gedrängt werden.

Konflikte zwischen Dohle und Mensch

Dohlen brüten gerne in Höhlen und nutzen daher auch gerne Rauchfänge als Brutplatz. Wird der Rauchfang im Winter wieder genutzt, kann der Rauch aufgrund des Nistmaterials nicht richtig abziehen. Einfache Vergitterungen über den Rauchfang hindern Dohlen daran im Folgejahr erneut dort zu brüten. Eine in unmittelbarer Nähe montierte Nisthilfe gleicht den Brutplatzverlust aus.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Immer paarweise

Ein Dohlenpaar ist während der Brutzeit immer paarweise unterwegs. Männliche Dohlen lassen sich mitunter schon im Winter an Rauchfängen in Nisthöhlen beobachten, die sie für die kommende Brutsaison bewachen. Dohlen sind auch häufig mit Saatkrähen vergesellschaftet und gemeinsam auf Nahrungssuche.

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Stadtfauna
Autor
Stefan Ineichen, Max Ruckstuhl, Bernhard Klausnitzer
Verlag
Haupt
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bearbeitet
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Artporträt der Dohle mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Bienenfresser

Biologie

Bienenfresser erinnern durch ihre Färbung an Vögel aus dem tropischen Regenwald. Sie ernähren sich vor allem von Fluginsekten (Bienen, Wespen), Käfern, Schmetterlingen und Libellen. Bienenfresser sind saisonal monogam und brüten meist in großen Kolonien an Steilufern oder Abbruchkanten von Böschungen oder Sandgruben. Die bis zu 2 m langen Brutröhren, die in einer Nestkammer enden, werden jedes Jahr neu gegraben. Bienenfresser benötigen ca. 2 – 3 Wochen für den Bau einer Brutröhre. Oft werden mehrere Röhren gleichzeitig begonnen. Ist die Brutröhre fertig, ist der Schnabel des Bienenfressers einige mm kürzer. Typisch ist 1 Brut/Jahr, selten kommt es zu Ersatzgelegen. Männchen und Weibchen wechseln sich ab beim Brüten. Die flüggen Jungvögel werden in etwa 3 weitere Wochen von den Elternvögeln gefüttert. Oft ziehen Familienverbände gemeinsam in das Winterquartier.

Die Lebenserwartung liegt bei 8 -10 Jahren.

Lebensraum

Bienenfresser mögen es warm. Sie bevorzugen halboffene bis offene Landschaften mit einigen Büschen und Bäumen in denen sie Deckung suchen können.

Gefahren
  • Landwirtschaft und Pestizide: Intensivierung der Landwirtschaft, Pestizideinsatz, sowie Verlust von Weiden und Wiesen, führt zu Bestandseinbußen.
  • Vogeljagd: Auf ihren Zugrouten werden Bienenfresser über dem Mittelmeerraum häufig Opfer von Vogeljagden.
  • Freizeitnutzung: Intensive Freizeitnutzung entlang der Brutwände oder auch allzu begeisterte Vogelbeobachter führen zu Beeinträchtigungen am Brutplatz.
Mensch & Tier
Konflikte
Beliebtes Fotomodel

Bienenfresser sind aufgrund ihrer bunten Gefiederfärbung ein beliebtes Model für Fotografen und Vogelliebhaber. Oftmals verursachen diese dabei ein erhöhtes Maß an Störungen, die sich vor allem in der Brutzeit negativ auf die Vögel auswirkt. Durch das Einhalten von ausreichend Abstand zu den Kolonien der Bienenfresser können Störungen maßgeblich reduziert werden.

Fördermaßnahmen

Bienenfresser bevorzugen oft die Steilhänge von Abbruchkanten oder Hohlwegen. Bei großen Kolonien kann es in Folgejahren zu Nistplatzengpässen kommen, da die Brutröhren meist nur einmal genutzt werden. Durch Abbruch der Hänge entstehen neue Flächen, an denen die Bienenfresser ihre Brutröhren bauen können.

Strukturreichtum erhalten

Bienenfresser ernähren sich vorwiegend von Insekten. Liegen Wiesen und Gewässer mit hohem Insektenreichtum zu weit entfernt vom Nistplatz, schaffen es die Elternvögel mitunter nicht ihren Jungen ausreichend Nahrung anzubieten. Extensiv genutzte Wiesen und Grünflächen mit hohem Insektenangebot sind daher eine wichtige Grundlage für den Erhalt des farbenfrohen Bienenfressers.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Im Gleitflug

Bienenfresser auf Nahrungssuche gleiten häufig und andauernd mit ausgestreckten Flügeln und gespreiztem Schwanz. Dabei sind sie gut zu beobachten. Auch an ihren gemeinsamen Schlafplätzen im Freien können sie mit gebührendem Abstand beobachtet werden.

Status
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Meta description
Artporträt des Bienenfressers mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.