Aktion StadtIgel

Erforschung der Igel in der Stadt Zürich

Aktuelle Beobachtungen lassen vermuten, dass heute weit weniger Igel in der Stadt Zürich leben als zu Beginn der 1990er Jahre. Studien aus Grossbritannien zeigen gar einen Rückgang der Igelpopulationen von über einem Drittel in den letzten zehn Jahren. 
Im Projekt Aktion StadtIgel wollen wir herausfinden, wie es wirklich um die Stadtzürcher Igelpopulation steht. Dazu führen wir im Rahmen dieses Forschungsprojekts eine Bestandesschätzung der Igelpopulation in zwei ausgewählten Gebieten der Stadt Zürich durch, um mit den Resultaten die Anzahl Igel in der Stadt Zürich schätzen zu können. Bei der sogenannten Fang-Wiederfang-Methode werden im Gebiet angetroffene Igel an den Stacheln markiert und es wird notiert, ob diese markierten Tiere wieder angetroffen werden. Aus dem Verhältnis der markierten Tiere und den nicht-markierten Tieren kann die Grösse der Igelpopulation geschätzt werden.

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Das Projekt Aktion StadtIgel wurde in Zürich im Jahr 2017 durchgeführt. 

 

 

© Fabio Bontadina / swild.ch

Der Igel – kleiner Fußgänger

Igel haben es gerne vielfältig: Sie schlafen im dichten Gebüsch oder unter Asthaufen und suchen nachts auf kurz geschnittenen Wiesen nach Schnecken, Würmern und Käfern. Naturnahe Innenhöfe, vielfältige Wiesen und Gärten mit verwilderten Ecken sind daher bei Igeln sehr beliebt.

Schon ein Absatz von 20 cm kann für die kleinen Fußgänger ein unüberwindbares Hindernis bedeuten. Die Stadt ist für Igel deshalb ein wahres Labyrinth, in dem sie sich jedoch dank ihres ausgezeichneten Ortsgedächtnisses gut zurechtfinden. Sie kennen die verschiedenen Durchschlüpfe wie Mauer- oder Zaunlücken genau und nutzen diese auf ihren nächtlichen Spaziergängen.

Wie steht es um unsere stacheligen Nachbarn?

Die Igelpopulation in der Stadt Zürich wurde 1993 auf mehr als 2500 Tiere geschätzt. Igel waren in allen durchgrünten Wohnquartieren von Zürich verbreitet und erreichten in gewissen Wohnquartieren erstaunliche Dichten. 20 Jahre später mehren sich die Hinweise, dass die Zürcher Igelpopulation rückläufig ist. Ein Trend, der sich mit Erfahrungen aus andern europäischen Ländern deckt. Vor allem die bauliche Verdichtung als Reaktion auf die starke Zersiedlung, der resultierende Verlust wertvoller Grünräume und der zunehmende Verkehr scheinen dem Igel zu schaden. 

Wie viele Igel leben in Zürich?

Mit den Daten aus dem Projekt Igel gesucht 2016 haben wir einen Index für die relativen Dichten in den einzelnen Quartieren der Stadt. Um jedoch die Populationsgrösse der Igel in der Stadt Zürich schätzen zu können, erheben wir im Juni/Juli 2017 die absolute Anzahl Igel in den Gebieten Enge und Schwamendingen, sodass klare Aussagen über einen möglichen Populationsrückgang gemacht werden können.
Dabei wird die sogenannte Fang-Wiederfang-Methode angewandt: Während einigen Nächten werden in den ausgewählten Quartieren alle Igel, die angetroffen werden mit einer nicht-invasiven Methode an den Stacheln markiert (mittels Schrumpfschlauch). In den Folgenächten wird jeweils notiert, wie viele Igel wiedergefangen wurden und Igel, die zum ersten Mal gefangen werden, markiert. Anhand von diesen Zahlen kann die Grösse der Igelpopulation in der Stadt Zürich geschätzt werden.

Ihre Beobachtungen interessieren uns!     

Mit Hilfe von Igelbeobachtungen aus der Bevölkerung, wollen wir Wissenslücken über die aktuelle Verbreitung dieser Stacheltiere in der Stadt Zürich schließen. Aufgrund der dabei gewonnen Daten können Maßnahmen erarbeitet werden, um Igel im Siedlungsraum gezielt zu fördern. Haben Sie auf dem Nachhauseweg vom Kino oder auf dem nächtlichen Spaziergang durchs Quartier einen Igel gesehen? Melden Sie Ihre Beobachtung hier.