Erdkröte
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Biologie

Die Erdkröte legt während der Frühlingswanderung zum Laichgewässer oft bis über 3 km zurück - auch wegen ihrer Langsamkeit - häufig überfahren oder fällt in Straßenschächte. Ruf der Männchen: metallische "öök"- und "ük"-Laute. Die Weibchen spannen ihre in zwei Strängen austretenden Laichschnüre mit bis zu 4000 schwarzen Eiern an Schilf oder Ästen auf. Larven bilden besonders bei Fischbesatz dichte Schwärme. Nach ca. zwei Wochen am Laichgewässer beginnt die Rückwanderung der Adulten in ihre Sommerlandlebensräumen (Wälder mit Laub- und Nadelbäumen, Heckensäume, auch Gärten). Frisst Insekten und andere Kerbtiere, Schnecken und Ringelwürmer. Versteckt sich in Stein-, Ast- und Wurzelstockhaufen oder selbst gegrabenen Höhlen. Winterruhe ab Mitte Oktober an Land. 

Verbreitung

Zerstreut, vorzugsweise in Mischwaldgebieten mit Laichgewässern.

Erkennungsmerkmale

Braun bis gräulich und rötlich. Haut warzig, zwei bohnenförmige Ohr-Drüsen hinter den Augen. Iris rötlich orange mit waagerechter Pupille.

Gehört zu
Masse

Männchen bis 7.5 cm, Weibchen bis 10 cm.

Ähnliche Arten

Die Kreuzkröte hat im Gegensatz zur Erdkröte kürzere Hinterbeine, meist eine helle Rückenlinie und eine grünliche Fleckenzeichnung. Zudem ist die Iris grün und nicht orange wie bei der Erdkröte. Die Geburtshelferkröte ist ebenfalls kleiner als die Erdkröte und besitzt eine senkrecht-spaltförmige Pupille (verglichen mit der waagrechten Pupille der Erdkröte).

Gefährdungsgrad

verletzlich

Aktivitätszeit

Anfang/Mitte März - Mitte Oktober

Lebensraum

Laicht in Waldnähe in besonnten Tümpeln, Weihern und an Seeufern. Auch in Fischteichen (Larven mit Abwehrsekreten), meist starke Bindung zum Laichgewässer.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Mensch & Tier

Gefahren
  • Lebensraumzerstörung: Erdkröten sind ihren Laichgewässern sehr treu. Die Zerstörung eines Standortes ohne frühzeitig ein Ersatzgewässer zur Verfügung zu stellen kann eine ganze Population ausrotten. Wahrscheinlich sind sie auch stark von der allgemeinen Qualitätsverminderung der Lebensräume, besonders auch der Landlebensräume, betroffen.

  • Straßenverkehr: Der Verkehrstod durch Überfahren, besonders im Frühling an stark befahrene Straßen in der Nähe eines Laichplatzes ist eine bedeutende Todesursache bei den Erdkröten.

  • Straßenschächte ohne Ausstiegshilfen
  • Herbizide und Pestizide: Aufgrund ihrer dünnen und sehr durchlässigen Haut sind Amphibien besonders empfindlich auf Pestizide und Herbizide.

Fördermaßnahmen
Vortritt für Kröten und Frösche

Am besten kann man Erdkröten durch Schutzmaßnahmen auf ihren Wanderrouten helfen. Ab Mitte Februar werden vielerorts deshalb auf häufigen Wanderrouten provisorische Zäune und Fangbehälter aufgestellt. In wenigen Fällen werden Straßen sogar während der Amphibienwanderung gesperrt. Viele freiwillige Helfer sammeln, nach Einsetzen der Wanderung, die Tiere in der Abenddämmerung ein und tragen diese über die Straße. Durch diese Maßnahmen können jährlich zahlreiche Tiere gerettet werden. Jedes Jahr werden Freiwillige zur Unterstützung der Amphibienwanderungen gesucht. Trotz diesen Maßnahmen finden jährlich zahllose Amphibien auf den Straßen den Tod, daher sollten besonders im Frühling und Herbst Straßen in der Nähe von Gewässern gemieden werden.

Verheerende Standorttreue

Aufgrund der außerordentlichen Ortstreue der Erdkröten ist es sehr wichtig, bestehende Laichgewässer zu erhalten. Auch im eigenen Garten kann man Erdkröten fördern, sei dies mit dem Anlegen eines größeren Gartenteichs oder durch Förderung der natürlichen Versteckmöglichkeiten, es kann allerdings ein paar Jahre dauern, bis der Gartenteich besiedelt wird. Da Erdkröten nur ein paar Monate am Gewässer verbringen, bieten Holzstapel, Steinhaufen, feuchte Keller und naturnahe Gärten einen wichtigen Lebensraum für den Rest des Jahres.

Beobachtungstipps

Krötenwanderungen

Erdkröten leben in verschiedensten Gewässertypen. Sie sind die einzigen einheimischen Amphibien, die sich auch in von Fischen besiedelten Gewässern fortpflanzen. Dies ist möglich, weil ihr Laich und ihre Larven eine unbekömmliche Substanz enthalten, welche von Fischen gemieden wird.

Ihre Winterquartiere können bis zu 3 Kilometer von ihren Laichgewässern entfernt liegen. Im Frühling müssen sie deshalb oft längere Wanderungen zu den Laichgewässern unternehmen. In feuchten Frühlingsnächten im März und April können Erdkröten auf ihren Wanderrouten beobachtet werden. Dabei müssen sie häufig Straßen überqueren und fallen dort oft dem Verkehr zum Opfer.

Erdkröten sind ihrem Laichgewässer sehr treu. Sobald sie dort ankommen, werden die Laichschnüre abgelegt, aus denen sich schnell pechschwarze Kaulquappen entwickeln. Erdkröten können nur für kurze Zeit an den Laichgewässern beobachtet werden, bevor sie wieder in ihre Landlebensräume zurückwandern. Bereits Ende Juni folgen ihnen die jungen Kröten (knapp 1 cm groß) in die Landlebensräume.

Landlebensräume

Als Landlebensräume dienen den Kröten Wälder mit Laub- und Nadelbäumen, Heckensäume aber auch Gärten. Dort kann man sie vor allem in der Dunkelheit auf der Suche nach Schnecken, Spinnen und Käfern entdecken.

Erdkröte in Abwehrhaltung
Erdkröten können sich aufpumpen als Abwehrverhalten gegen Fressfeinde.
Mehrere Erdkröten Männchen, die versuchen ein Weibchen zu begatten
Krötenknäudel, bei dem mehrere Männchen versuchen ein Weibchen zu begatten.
Laichschnur einer Erdkröte
Erdkröten legen ihren Laich in Laichschnüren ab.

Erdkröten können im Tierpark Goldau oder im Vivarium Tablat beobachtet werden.

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