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Beringte Stadttauben gesucht!

, Julia Schmid
Die Forschungsgemeinschaft SWILD führt aktuell ein Projekt zur Bestandesschätzung der Strassentauben in der Stadt Zürich durch. Dabei sind Sichtungen der beringten Tauben aus der Bevölkerung gefragt!

Strassentauben sind an vielen Orten in Zürich allgegenwärtig und gerade bei grösseren Plätzen oder in Parkanlagen werden die Tauben häufig gefüttert. Lokal kann dies zu Konfliktsituationen mit Anwohnenden oder Liegenschaftsbesitzenden führen, insbesondere wenn die Tauben in grösseren Schwärmen auftreten. Seit dem Inkrafttreten des neuen kantonalen Jagdgesetzes per 1. Januar 2023 ist das Füttern von Wildtieren, zu denen auch die Stadttauben gehören, nicht mehr erlaubt. Das Fütterungsverbot hat in der Stadt Zürich eine gesellschaftliche Debatte über den gesundheitlichen Zustand und die Anzahl der Tauben in der Stadt ausgelöst. 

Bestandesschätzung in der Stadt Zürich

Um den Bestand der Stadttauben in der Stadt Zürich zu erfassen und damit eine wissenschaftliche Grundlage für das zukünftige Management der Stadttauben zu schaffen, wird die sogenannte Fang- Wiederfang-Methode angewendet. Dies ist eine bewährte wissenschaftliche Methode, um Bestandesgrössen von Wildtierpopulationen zu schätzen. 
Im Projekt wurden zwischen März und Mitte April an 9 Standorten in der Stadt Zürich über 400 Stadttauben mit Lebendfallen gefangen und mit farbigen Fussringen markiert. Die Tauben wurden anschliessend wieder freigelassen. 
Nun werden die Fangorte aber auch andere Standorte in der Stadt bis Mitte Mai aufgesucht, um zu zählen, wie viele und welche markierten Strassentauben wieder an welchen Orten sind. Mit der Gesamtzahl der markierten Tauben und dem Anteil der markierten Tauben, die wieder gesichtet werden konnten, kann schlussendlich die Bestandsgrösse der Stadttauben geschätzt werden. Für eine gute Schätzung ist es aber entscheidend, dass es viele Rückmeldungen von Beobachtungen gibt! 

Mitmachen und beringte Strassentauben melden

Wer in der Stadt Zürich unterwegs ist und eine oder mehrere Strassentauben mit drei farbigen Fussringen sieht, kann die Beobachtung ab sofort per Mail an tauben@swild.ch melden. Dazu bitte die Abgaben zur Farbe der Ringe (linkes Bein einen Farbring, rechtes Bein zwei Ringe Farbe oben und unten z.B. links: türkis, rechts oben: braun, rechts unten: orange), sowie Datum, Uhrzeit und Standort vermerken. 

Jede Beobachtung gibt spannende Hinweise auf die Raumnutzung der Vögel und eine genauere Bestandesschätzung. 

Die im Projekt beringten Tauben tragen am linken Bein einen Farbring, am rechten zwei. Diese Taube trägt links türkis, rechts oben braun, rechts unten orange. Die Ringkombinationen erlauben die individuelle Erkennung und geben Rückschluss auf den Fangort.
Lust, bei den Beobachtungsrundgängen mitzuhelfen?

Für die Beobachtungsrundgänge kann das Team ebenfalls Unterstützung gebrauchen. 
Wer möchte, kann ab sofort bis Mitte Mai einen oder mehrere Fangstandorte in Zürich aufsuchen und während 15 Minuten zählen, wie viele und welche der markierten Tauben vor Ort sind.

Interessiert? Dann meldet euch für weitere Infos zum Vorgehen und den Standorten unter tauben@swild.ch.

StadtWildTiere Zürich unterstützt mit diesem Beitrag das spannende Projekt in der Stadt Zürich.