Fledermäuse in der Stadt 2020

Erforschung der Fledermäuse in der Stadt Zürich

Fledermäuse bilden mit 30 Arten die grösste Säugetierordnung der Schweiz. Rund die Hälfte dieser Arten kann auch in Zürich beobachtet werden. Fledermäuse leben heimlich und bleiben von uns Menschen oft unbemerkt, da sie nachtaktiv sind. Auch wenn die einzelnen Arten im Flug kaum zu unterscheiden sind, geben der Ort, wo sie den Tag verbringen und die Umgebung, in der sie jagen, aber auch die Art und Weise, wie sie fliegen, Hinweise darauf, um welche Art es sich handelt.
Weitere Informationen zu den städtischen Fledermausarten finden Sie in den Artporträts.

Fledermäuse schützen und fördern

Das Projekt StadtWildTiere Zürich führt in den Jahren 2019 und 2020 das Schwerpunktprogramm „Fledermäuse in der Stadt“ durch. Nachdem im Sommer 2019 die gebäudebewohnenden Fledermausarten in den Stadtzürcher Innenhöfen untersucht wurden, stehen in diesem Jahr die Baumhöhlen bewohnenden Fledermausarten Grosser Abendsegler und Wasserfledermaus im Fokus.
Für das diesjährige Schwerpunktprogramm sind von Frühling bis Herbst sieben spannende Projektmodule geplant und es gibt für Sie unterschiedliche Möglichkeiten, aktiv am Projekt mitzumachen. Alle Projekte haben das gemeinsame Ziel, möglichst viele und bislang unbekannte Fledermausquartiere zu finden, um Datengrundlagen für den Schutz und die Förderung dieser Fledermausarten zu schaffen. 

          

© Fabio Bontadina

Frühling: Baumhöhlensuche

Vor dem Laubaustrieb wurden im März und April mithilfe von Freiwilligen Baumhöhlen gesucht, kartiert und wo möglich markiert. Von Baumhöhlenquartieren profitieren nicht nur Fledermäuse, sondern eine grosse Vielfalt von Wildtieren nutzen diese als Versteck und Lebensraum. Durch die Markierung der Bäume möchten wir diese schützen. 

 

© Sandra Gloor

Sommer: Quartierkontrolle

Im Rahmen einer Bachelorarbeit an der ZHAW werden in der Stadt Zürich bereits bekannte Fledermausquartiere an Gebäudefassaden überprüft. 
Haben Sie ein Fledermausquartier entdeckt? Melden Sie Ihre Beobachtung! 

Telemetrie Wasserfledermäuse

Mit Radiotelemetrie wollen wir bislang unbekannte Quartiere der Wasserfledermaus in der Stadt Zürich ausfindig machen. So können diese unter Schutz gestellt und wertvolle Daten für die Erforschung dieser Art gesammelt werden. 

Herbst: Telemetrie Grosser Abendsegler

Um Baumhöhlenquartiere des Grossen Abendseglers in den Zürcher Stadtwäldern zu finden, wurden einzelne Tiere mit neuartigen GPS-Sendern ausgestattet. Die gefundenen Quartierbäume werden anschliessend wo möglich markiert, um sie vor dem Fällen zu schützen. Zudem liefern die GPS-Sender spannende Daten zu den Flugrouten und Jagdgebieten dieser Fledermausart in Zürich. 

Paarungsquartiersuche Grosser Abendsegler

Mit der Unterstützung von Freiwilligen wurden Paarungsquartiere des Grossen Abendseglers in den Zürcher Stadtwäldern gesucht. Zur Paarungszeit sitzen die Männchen in den Eingängen ihrer Baumhöhlen und locken mit, auch für Menschen hörbaren, Balzrufen die Weibchen an. So können weitere Baumquartiere lokalisiert und markiert werden.

Artenspürhunde

Für diesen Projektteil wurden auf Fledermäuse trainierte Artenspürhunde eingesetzt, um weitere Quartierbäume ausfindig zu machen. 

Abendseglermonitoring

Im September wurde zur internationalen Abendsegler-Zählung aufgerufen. Das langfristige Ziel dieses Monitorings ist es, die Entwicklung der Abendseglerbestände zu überwachen. 

 

 

© Stiftung Fledermausschutz